Wie kann man mehr Leichtigkeit ins Leben bringen? Warum kaufen wir so viel und sind immer noch nicht glücklicher? Minimalismus - Trend oder Lebensstil?
Heutzutage sind Überfluss, Konsum, Decluttering, Ausmisten, Nachhaltigkeit und Strukturieren unser täglich Brot. Es gibt etliche TV-Shows und Bücher zu diesen Themen. Aber warum spielen heutzutage solche scheinbar oberflächlichen Themen eine so große Rolle in unserem Alltag? Was sagt das über uns aus? Und warum macht Konsum nicht auf Dauer glücklich?
Hinterfragen
„Welche Dinge und Gegenstände sind dir wirklich so wichtig, dass du ohne sie nicht leben könntest? Warum haben diese Dinge solch einen Wert für dich?”
Jeder Mensch besitzt Dinge ohne die er scheinbar nicht leben könnte oder leben wollen würde. Aber warum haften wir so an unserem Besitz? Meist sind dies genau die Dinge mit denen wir schöne Erinnerungen, Erfahrungen oder besondere Momente verknüpfen oder Dinge, die wir von lieben Menschen bekommen haben wie z.B. ein Schmuckstück der kürzlich verstorbenen Oma. Dabei ist das Schmuckstück an sich nur peripher mit dem tatsächlichen Wert belegt, denn viel wichtiger daran ist die Erinnerung wie Oma das Schmuckstück selbst trug oder ob sie es zu einem besonderen Anlass geschenkt bekommen hat - diese positiven Erinnerungen übernimmt man dann automatisch. Nebenbei auch die Erinnerung an die Oma als Person.
Das bedeutet, dass der eigentliche Wert nicht an dem Schmuckstück hängt, sondern an den Erinnerungen und Emotionen, die dieses Stück bei uns auslöst. Daher trennen wir uns nur äußerst ungern von diesen Dingen, da wir Angst haben die Erinnerungen, die an dem Ding haften, zu vergessen. Es ist also eine emotionale Stütze für unser Gehirn.
Wie viele Dinge von solch speziellem Wert besitzt du tatsächlich?
Nun kann man sich tatsächlich fragen wie viele von diesen speziellen, wichtigen Dingen man besitzt und wie viele zusätzliche Konsumgüter in unserem Leben sind, die wir eigentlich gar nicht brauchen.
Minimalismus
Minimalismus ist der Trend, der gerade in unserer westlichen Welt immer beliebter wird. Doch so neu ist der Gedanke vom wenig(er) haben gar nicht. Man findet diese Ansichten auch in zahlreichen, tausende Jahre alten, Traditionen der Askese unterschiedlicher Religionen wieder.
Dinge loszulassen, die einem keinen Nutzen bringen, kann befreiend wirken und gleichzeitig Struktur und Halt geben. Es beruhigt, sich nur mit Dingen zu umgeben, die Freude machen und man schult ebenso die Dankbarkeit für diese Habseligkeiten. Es entsteht keine Anhäufung von unnützen, unnötigen Konsumgütern, die den Blick für das Wesentliche versperren.
Ordnung im Außen und Innen
„Ordnung im Außen und Ordnung im Innen haben unmittelbar miteinander zu tun. Wer Ordnung hält, hat im Wesentlichen mehr Ressourcen und Energie für sich selbst und andere Dinge.”
Auch psychisch ist das ein wichtiger Aspekt, denn Ordnung im Außen und Ordnung im Innen haben unmittelbar miteinander zu tun. Wer seine Umgebung (für sich) in Ordnung hält, hat im Wesentlichen mehr Ressourcen und Energie für andere Dinge und für sich selbst. Man wird freier und unbeschwerter. Ordnung verhilft zu Klarheit und Struktur. Denn jeder Besitz bindet Energie an sich und lenkt vom eigentlich Wesentlichen ab.
Inspiration
Wenn du nun motiviert bist und einen zweiten Blick auf das Thema werfen möchtest, kann ich dir folgende Bücher empfehlen:
Zen Style: Bewusst, minimalistisch und selbstbestimmt leben von Stephan Kunze
Minimalismus - Der neue Leicht-Sinn von Joshua Fields Millburn und Ryan Nicodemus
Einfach leben - Der Guide für einen minimalistischen Lebensstil von Lina Jachmann
Ordnungs-Quickies: Einfache Aufräum-Projekte für zwischendurch von Dagmar Schäfer
Das große Magic-Cleaning-Buch: Über das Glück des Aufräumens von Marie Kondo
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