Werde dein*e eigene*r Bedürfnisdetektiv*in!
Selbstfürsorge, Selfcare, Selbstliebe, Selbstwert und Selbstbewusstsein. All diese Begriffe sind in aller Munde und haben unmittelbar mit unserem Wohlbefinden zu tun.
In den letzten Jahren wurde ein immer stärkeres Augenmerk auf Wohlbefinden, Mindstyle und Selbstfürsorge gelegt. Heutzutage gibt es mehr psychische Erkrankungen denn je, und das beruht unter anderem auf einer unausgeglichenen Work-Life-Balance, dem Verrichten von Zweckjobs statt der eigenen Berufung nachzugehen, einer ungesunden Ernährung und zu wenig Bewegung, einer fehlenden Naturverbundenheit und dem immer stärker werdenden Selbstoptimierungswahn - schneller, besser, größer.
Doch was ist nun der Unterschied zwischen Selbstoptimierung und Selbstfürsorge?
Die Selbstoptimierung fußt auf unserer Leistungsgesellschaft und möchte uns dazu antreiben unsere Fähigkeiten und Talente zu fördern - so weit, so gut. Jedoch stellen sich die Fragen:
„Mache ich das was ich gut mache auch gerne?“ „Muss ich wirklich immer und unter allen Umständen das Beste aus mir herausholen?“
Auch wenn wir bestimmte Talente und Fähigkeiten haben, sind wir doch noch immer selbst dafür verantwortlich, ob wir diese auch (aus-)leben wollen.
In der Selbstfürsorge geht es um das Sammeln der eigenen Kräfte, sich selbst für wichtig zu nehmen und die eigenen Bedürfnisse zu erkennen.
Hierzu eine kleine Übung „Bedürfnisdetektiv*in“:
Mach es dir gemütlich: Bereite dir einen Tee/ Kaffee zu, entzünde eine Kerze, setze oder lege dich hin, nimm dir einen Polster/ eine Decke und gestalte deine Umgebung so, dass du dich wohlfühlst und du gut zu dir kommen kannst.
Schließe deine Augen und atme zehn Mal tief ein und wieder vollständig aus. Konzentriere dich dabei auf deinen Bauchnabel. Dann fühle was du spürst und wo du etwas spürst.
Wenn du nun das Gefühl hast ruhig und entspannt zu sein, dann mache weiter. Wenn dir noch Gedanken durch den Kopf gehen und du noch nicht zur Ruhe kommen kannst, wiederhole die Atemübung.
Stelle dir nun vor, dass du genau in diesem Moment alles machen könntest was du möchtest, was wäre es? Geld, Beziehung und sonstige Umstände spielen keine Rolle, alles ist in deiner Vorstellung möglich - nichts hält dich auf!
Siehst du nun ganz klar vor Augen, welche Sehnsüchte in dir schlummern, dann frage dich, welche Bedürfnisse stecken hinter diesem Wunsch? Freiheit, Liebe, Sicherheit, Erfüllung, … versuche die Bedürfnisse zu konkretisieren.
Wenn du nun deine Bedürfnisse klar vor dir hast versuche eine Verknüpfung zu deiner Realität herzustellen: gibt es die Möglichkeit dieses Bedürfnis so oder so ähnlich in deinem Leben umzusetzen? Was müsste sich ändern oder passieren damit es möglich wird. Zum Beispiel könnten die Bedürfnisse Freiheit und Reisen sein, du hast aber derzeit zu wenig Geld und einen Hund, um den sich niemand kümmern kann - gibt es vielleicht eine günstige Möglichkeit mit Hund zu verreisen?
Man darf bei der Bedürfnisbefriedigung ruhig kreativ sein und auch Kompromisse mit sich selbst eingehen, denn zu oft schieben wir Wünsche jahrzehntelang auf, weil sie unerreichbar scheinen und das hilft niemandem. Besser wäre es doch, das Bedürfnis dahinter zumindest mit einer ähnlichen Lösung zu nähren, anstatt ständig darauf zu warten, dass es sich genau so erfüllt, wie wir es uns vorstellen.
"Man darf bei der Bedürfnisbefriedigung ruhig kreativ sein und auch Kompromisse mit sich selbst eingehen!"
Ein wichtiger Schritt der Selbstfürsorge ist es, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und auf diese zu hören, denn tun wir dies nicht versagen wir uns selbst die Stimme. Im Sinne der Selbstliebe sind wir eben auch für uns selbst und für die Erfüllung unserer Bedürfnisse verantwortlich und dafür ist auch niemand sonst zuständig. Also lasst uns nun die süßesten Pralinen aus der Pralinenschachtel des Lebens (aus-)suchen!
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